Lebenskunde
Humanistische Lebenskunde an der Sonnenuhr Schule Lichtenberg
Seit vielen Jahren bietet der Humanistische Verband auch in unserer Schule Lebenskunde an. Lebenskunde ist ein Werteerziehungsfach, das gleichberechtigt zum Religionsunterricht angeboten wird. Die Teilnahme am Lebenskunde-Unterricht ist freiwillig, erfolgt aber über eine verbindliche Anmeldung der Eltern.
Lebenskunde bietet eine sinnvolle Ergänzung zum Stundenplan, denn es geht um:
- soziales Lernen: Hierbei steht der angemessene Umgang mit Konflikten, Gefühlen und Meinungsverschiedenheiten im Vordergrund.
- Entwicklung und Stärkung der kindlichen Persönlichkeit und des Selbstwertgefühls der Kinder: So nimmt beispielsweise der große Themenkomplex „Ich bin ich“ vor allem in den ersten Grundschuljahren eine besondere Rolle ein.
- Förderung der moralischen Urteilsfähigkeit und der humanistischen Lebenseinstellung: Mit der Beschäftigung mit anderen Kulturen und Religionen soll es um die Entwicklung von Toleranz, Wertschätzung und Respekt gegen über dem Anderen und Fremden gehen.
- Entwicklung der Fähigkeit, für das eigene Verhalten die Verantwortung zu übernehmen, genauso wie Verantwortung gegenüber Natur und Gesellschaft: Hierzu eignet sich der gemeinsame Blick auf den Klimawandel, die Zerstörung des Regenwaldes oder die vielen Kriegs- und Krisenherde in der Welt.
Über die Vielfalt der Themen ermuntert Lebenskunde die Schüler, über sich selbst und die Welt, in der sie leben, nachzudenken und Standpunkte aus nichtreligiöser, humanistischer Sicht zu entwickeln. Darüber hinaus bietet der Lebenskundeunterricht die Möglichkeit, über all das zu sprechen, was die Schüler bewegt. Damit wird an die Wünsche, Bedürfnisse und Lebenserfahrungen der Schüler angeknüpft. Außerdem können im Lebenskunde-Unterricht aktuelle Themen, die von den Schülern aufgegriffen werden, zeitnah behandelt werden. So haben wir zum Beispiel in der vergangenen Zeit oft über das Thema „Flüchtlinge“ gesprochen und darüber, wie es ist, wenn man fliehen muss. In Diskussionen gab es einen vielfältigen Meinungsaustausch oder wurde von bereits gemachten Erfahrungen berichtet. In Rollenspielen wurde versucht nachzuvollziehen, wie sich jemand fühlt, der sein Heimatland verlassen muss und ausprobiert, wie er hier empfangen werden möchte. Neben Rollenspielen gibt es aber auch noch viele andere methodische Möglichkeiten, die vielen Lebenskunde-Themen (weitere Beispiele: Glück, Mobbing, Sucht und Drogen, Zusammenleben in der Familie uvm.) zu erarbeiten. Es wird gebastelt, gemalt, gespielt, Collagen werden erstellt, Pro- und Contra-Diskussionen geführt, ein passender Film gesehen oder auch selbst gedreht, es gibt Lernwerkstätten, in denen die Kinder das Tempo selbst bestimmen können ...
Mögliche Themen können sein:
- Dich find ich gut. Freunde finden und verschieden sein
- Was wird da eigentlich gefeiert? Feste und Bräuche in Religion und Kultur
- Erst die Henne, dann das Ei? Nachdenken über Raum und Zeit
- Ich kann nicht alles können! Stärken und Schwächen
- Für ihn gäb' ich alles hin! Vorbilder, Stars und Idole
- Wohin mit meiner Wut? Ohnmachtserfahrungen und Aggressionen
Das tollste aber an Lebenskunde ist, dass ohne Druck gelernt werden kann, denn es gibt keine Noten; Tests und Klassenarbeiten werden auch nicht geschrieben. Und so ist Lebenskunde zwar irgendwie wie Schule, aber doch ganz anders…